Interessenwochenende «SUP»
Trotz Sommerferien liessen sich zwei Jugendliche finden, welche Bock auf ein Wochenende mit ambitioniertem Stand Up Paddeln am Bodensee hatten. So wurde am Freitagabend das Material vorbereitetet, die Wetterprognose nochmals gecheckt und mögliche Touren besprochen.
Wir waren am Samstagmorgen nicht die einzigen, die auf der Autobahn Richtung Osten unterwegs waren. Aus vielen Autos dröhnten dumpfe Bässe und Techno Beats und so wurde uns schnell klar, dass ein Grossanlass am Zürcher Seebecken der Grund für das erhöhte Verkehrsaufkommen war. Ab dem Limmattalerkreuz löste sich der Verkehr und wir kamen nach ca. 1h am Campingplatz Guldifuss in Mammern an. Der Platzwart teilte uns eine Parzelle etwas abseits des Geschehens, unmittelbar am Seeufer, zu. Die 4 Zelte waren schnell aufgebaut und nach einer kleinen Stärkung wurden die SUP- Boards mit Muskelkraft und Ausdauer aufgepumpt. Nach einem kurzen Theorie Input und ein paar Trockenübungen an Land ging es für die erste Session auf den See. Vorsichtig auf den Knien paddelnd, vorbei an vor Anker liegenden Boten und Bojen, folgen schon bald die ersten Versuche im Stehen. Anfangs noch etwas wackelig und verkrampf auf den Beinen, gewöhnten sich die Jugendlichen schnell ans Sportgerät. Die Stürze ins Wasser wurden weniger, die Kontrolle über Board und Paddel zusehends besser und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten immer grösser. Am frühen Abend folgte die zweite Session. Wir querten den Untersee auf die deutsche Seite und übten dabei verschiedene Paddeltechniken und Manöver ein. Für das Abendessen fuhren wir mit dem Auto nach Stein am Rhein. Von der Rheinbrücke aus konnten wir die Flusspassage begutachten, welche die Grenze zwischen dem Untersee und dem Hochrhein darstellt. Beim gemeinsamen Abendessen fiel die Entscheidung, dass wir uns am Sonntag mit den SUP’s auf den Hochrhein wagen werden.
Nach einer ruhigen Nacht unter sternenklarem Himmel bauten wir unsere Zelte am Sonntagmorgen wieder ab und verstauten das Material im Van. Unterwegs zum Seebad Mammern deckten wir uns an einer Tankstelle mit Proviant für die ambitionierte Tour ein. Der Parkplatz der Badi liegt in der Nähe des Bahnhofes und ist dadurch ein idealer Ausgangspunkt, um am Abend nach der Tour mit dem Zug wieder zurückzugelangen. Die ersten 5 Kilometer paddelten wir auf dem Untersee, vorbei an der Klosterinsel Werd bis nach Stein am Rhein. Die Strecke war ideal, um uns einzufahren und an die allmählich stärker werdende Strömung zu gewöhnen. Auf dem Hochrhein angekommen, nahm nicht nur die Fliessgeschwindigkeit des Wassers zu, sondern auch die schiere Anzahl an Menschen im und auf dem Wasser. Schlauchboote, Kurschiffe, aufblasbare Flamingos, Schwimmer, Weidlinge, Luftmatratzen und Motorboote forderten unsere volle Aufmerksamkeit. Zudem mussten Hindernisse wie Wiffen und Brückenpfeiler frühzeitig erkannt, gedeutet und umfahren werden. Die Strecke von Stein am Rhein bis nach Feuerthalen, im Grenzgebiet zwischen der Schweiz und Deutschland, ist landschaftlich wunderschön. Für die Strecke von 16 Kilometer, brauchten wir ca. 3 Stunden. Sie lässt sich aufgrund der Flussströmung jedoch mit deutlich weniger Kraftaufwand paddeln als auf dem See. Die meisten Menschen auf diesem Flussabschnitt liessen sich ohnehin einfach treiben und paddeln nur, wenn sie einem Hindernis ausweichen mussten.
Zum Auswassern wählten wir das Strandbad Langwiesen bei Feuerthalen. Dieser Ausstieg bietet auch an heissen Sommertagen genug Platz für die Anlandung und liegt nur ein Steinwurf vom Bahnhof entfernt. Mit der Regionalbahn Thurbo ging es zurück nach Mammern, wo wir müde, aber durchaus zufrieden unser Material im Van verstauten und die Rückreise antraten. Zum Abschluss und auf vielseitigen Wunsch der Jugendlichen, schlossen wir dieses erlebnisreiche Wochenende mit einem Besuch bei Burger King ab.