Sommerlager Wohngruppe 4 - neuhof.org

Sommerlager Wohngruppe 4

Tag 1: Ankunft und erste Eindrücke

Die Reise zum Lac du Joux verlief erstaunlich ruhig. Das Gepäck war gut verteilt, die Stimmung im Auto entspannt. Viele waren neugierig, andere noch etwas schläfrig – aber alle hatten eins gemeinsam: die Aussicht auf ein paar Tage Natur, Abenteuer und hoffentlich gutes Wetter. Die Landschaft wurde zusehends idyllischer, je weiter wir uns vom Neuhof entfernten.

Das Erste, was folgte, war natürlich das Ausladen. Zelte, Schlafsäcke, Isomatten, Rucksäcke – alles musste seinen Platz finden. Schon beim Aufbau der Zelte wurde gelacht, diskutiert, geflucht – vor allem über diese Heringe, die einfach nicht ins harte Erdreich wollten. Aber am Ende standen alle Zelte. Schief oder gerade – egal. Hauptsache, sie standen.

Der Tag verging schnell, und dann: der erste Hunger.

Der Gaskocher wurde entstaubt, der Topf aufgesetzt. Spaghetti Bolognese stand auf dem Plan – ein Klassiker. Bald zog der Geruch von Tomatensauce und Gewürzen über den Platz. Der Hunger war schnell gestillt.

Die Nacht kam rasch. In den Zelten wurde noch kurz geflüstert, vereinzelt gekichert. Doch dann kehrte Ruhe ein. Die erste Nacht war ruhig. Ein bisschen kühl, aber dafür mit einem Sternenhimmel, wie man ihn zu Hause selten sieht.

 

Tag 2: Tempo, Adrenalin und Grillfeuer

Aufgeweckt wurde man entweder durch die ersten Sonnenstrahlen oder durch den Wecker des Zeltnachbarn. Der Morgen war frisch, das Frühstück gut.

Am Nachmittag stand Gokartfahren auf dem Programm. Schon auf der Hinfahrt spürte man: Heute wird es ernst. Wer ist schnell? Wer fährt sauber? Wer riskiert zu viel?

Vor Ort ging es direkt los: Helme auf, Motoren an. Es wurde überholt, gedrängelt, gebremst – mit viel Ehrgeiz, aber fair. Die Plätze eins und zwei trennten nur wenige Hundertstel.

Zurück am Zeltplatz war die Müdigkeit überraschend gering. Im Gegenteil – das Rennen hatte neue Energie geweckt. Also: Zeit fürs Abendessen. Pizza in einer Pizzeria.

Die zweite Nacht war lebendiger. Das Feuer glühte noch lange nach, während über Rundenzeiten diskutiert wurde – oder einfach über alles, was der Tag sonst noch mit sich gebracht hatte.

 

Teil 3: Klettern, Baumkronen und Gurkensalat

Der dritte Tag begann ruhiger als der vorherige. Vielleicht lag es an der frischen Luft, vielleicht an den späten Gesprächen am Feuer. Oder daran, dass die Betten aus Isomatten langsam, aber sicher ihre Spuren hinterliessen – der Rücken meldete sich bei einige.

Nach einem kleinen Frühstück –Brötchen, ein wenig Aufschnitt, dazu warmer Tee und Kaffee – wurden die Rucksäcke gepackt. Der Seilpark – Signal de Bougy, ein kleines Paradies für Abenteuerlustige rufte. Schon bei der Ankunft ragten die Plattformen zwischen den Bäumen in die Höhe. Es war klar: Hier wartet kein gemütlicher Spaziergang, sondern ein Nachmittag über dem Boden.

Nach der Sicherheitseinführung ging es los. Ein paar Unsicherheiten beim ersten Rundgang waren spürbar – wie hält man sich richtig fest? Wie hakt man sich korrekt ein? Doch mit jeder Etappe kam mehr Vertrauen. Die Bäume wackelten leicht im Wind, die Plattformen knarrten leise. Einige wagten sich bis ganz nach oben. Andere blieben lieber auf den mittelschweren Routen. Jeder hatte seine eigene Grenze gefunden.

Am Abend wurde gegrillt, begleitet von einem überraschend leckeren Gurkensalat, der zwar einfach war – aber nach einem Tag in Klettergurten und Helm wie ein Fünf-Gänge-Menü schmeckte.

Die Gespräche am Abend drehten sich um Höhenangst, Heldentaten und die kleineren, heimlichen Siege: „Ich hab’s fast bis zur schwarzen Route geschafft“, „Ich bin zweimal runtergerutscht, aber wieder raufgeklettert“.

 

 

Tag 4: Wanderung, Wasserratten und Fajitas

Der letzte volle Lagertag begann mit einem Blick auf den Himmel – und der war blau. Keine Wolken, kein Wind, nur Sonne.

Für die einen stand heute Wandern auf dem Plan. Ziel: der Chemin de la Dent de Vaulion – ein Höhenweg mit Aussicht. Für die anderen: ein entspannter Badetag am See, Sonne tanken, schwimmen, dösen. Zwei Gruppen, zwei völlig unterschiedliche Programme – aber beide mit einem klaren Ziel: den letzten Tag voll auskosten.

Die Wandergruppe machte sich mittags auf den Weg. Der Anstieg war nicht besonders steil, aber stetig. Über Wiesen, durch kleine Waldstücke, vorbei an Kuhglocken und Alpenblumen. Als das Plateau erreicht war, öffnete sich der Blick über das Tal, die fünf Seen und die umliegenden Städte und Dörfer.

Die andere Gruppe verbrachte den Tag am Wasser. Es wurde geplanscht, geschwommen, gepaddelt und einfach nur gelegen. Manche trauten sich langsam ins kalte Wasser, andere sprangen direkt rein. Der See war klar, erfrischend – und an diesem Tag eine willkommene Abkühlung.

Als sich die Gruppen wieder am Lagerplatz trafen, war sofort spürbar: Jeder hatte heute auf seine Weise etwas erlebt. Die einen mit müden Beinen, die anderen mit nassen Haaren – aber alle mit guter Laune.

Und dann: der letzte Lagerabend. Als Abschiedsessen gab es Fajitas – warm, würzig, gefüllt mit allem, was der Gaskocher hergab. Es wurde geschnippelt, gebraten, gewickelt – und gegessen, bis wirklich keiner mehr konnte. Die Sonne ging langsam unter, der See wurde ruhig, das Feuer flackerte noch einmal auf.

 

Tag 5: Heimfahrt, Rückblick und was bleibt

Der Morgen der Abreise kam schneller, als viele erwartet hatten. Schlafsäcke wurden gerollt, Isomatten zusammengedrückt, Zelte ausgeschüttelt und gefaltet – mal mehr, mal weniger erfolgreich. Die einen waren erstaunlich schnell fertig, andere kämpften mit störrischen Reissverschlüssen oder widerspenstigen Zeltplanen.

Noch einmal Frühstück in der Morgensonne. Und dann hiess es: alles in den Bus, alles verstauen, letzte Kontrolle – und los.

Die Rückfahrt war ruhig. Viele dösten, andere hörten Musik, manche schauten still aus dem Fenster. Es war keine laute, aufgeregte Stimmung wie auf der Hinfahrt. Eher ein stilles Nachwirken. Die Erlebnisse der letzten Tage begannen sich zu setzen, wurden zu Erinnerungen.

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